Die Pariser sind mit Abstand die rücksichtslosesten Autofahrer, die ich bis jetzt gesehen habe. Klischees bewahrheiten sich. Während des dicksten Straßenverkehrs, der rush‑hour, fährt da ein großer, weißer BMW in eine Parklücke, die ich nicht einmal mit einem Mini Cooper angesteuert hätte. Voila, eine artistische Leistung, die wohl vor allem der Parkplatznot entspringt, die in […]
Am anderen Morgen sah die Welt schon viel freundlicher aus, nicht nur weil ich geschlafen habe wie ein Brett, sondern auch weil der Himmel erbarmen mit mir zeigt: es hat aufgehört zu regnen. Ich versuche noch einmal Hans zu erreichen. Wieder nichts. Ich stecke den Brief, den mir Ulf mitgegeben hat in den Briefkasten und […]
Ich werde mich an die schwere Last erst noch gewöhnen müssen. Am besten versuche ich gut freund zu sein mit meinem Rucksack, wenn ich ihn schon durch halb Europa schleppe. Hans ist wieder nicht da. Dann werde ich eben erst telefonieren. Man, dieser Regen! Alle Apparate sind besetzt. Warten! Will dieser Typ denn überhaupt nicht […]
Die Herberge liegt fast am Ende der Stadt und zudem in der Nähe des „Red Light District“, also des Rotlichviertels von Amsterdam. St. Pauli auf holländisch. Hier gibt es viele Ausländer, hauptsächlich tamilischer Herkunft, aber auch alte Kirchen wie den Munt und tolle Grachten. Wie sieht Amsterdam wohl bei Sonnenschein aus? Viel zu schwierig, sich […]
Kaum zu glauben, dass man mit ein paar Schritten schon in einem anderen Land sein soll. Die Luft ist die gleiche und sogar der Boden ist der gleiche wie bei uns; nur die Straßenschilder sehen anders aus. Nach etlichen Stunden an der Grenze und unzähligen Kaffeetassen, fand ich jemanden der mich bis Groningen mitnehmen wollte. […]
Meine Gefühle lassen sich so beschreiben: Ich war Stolz auf die vollbrachte Leistung und bekam so richtig das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Da machte es auch nichts, dass es verdammt kalt war und der Rucksack wie Blei auf meinem Rücken klebte. Allerdings wich dieses Gefühl immer mehr einer Art Neugier, wo mich dieses Arschloch […]
Nun, zuerst einmal wollte ich mir beweisen, dass ich ein ganzer Kerl bin, der auch etwas aushält. Und dann sollten alle anderen staunen, wenn sie Postkarten von mir aus aller Herren Länder bekämen. Ein Holländer winkte gestenreich ab, er fährt nur bis da und da, habe ich nicht genau verstanden. Aber dass dies nicht mein […]
Warum tat ich nicht das, was fast alle meine Freunde und Schulkameraden taten? Zuletzt konnte ich überhaupt keine vernünftigen Gründe mehr für die Reise finden und da wusste ich, dass es an der Zeit war, loszuziehen. Wenn ich jetzt nicht wegkomme, dann nie mehr dachte ich. Auch wenn die Jahreszeit nicht gerade günstig für eine […]
Ich steuerte also Paris an und da Amsterdam, Antwerpen, Brügge und Gent mit auf dem Weg lagen, gehörten sie zu meiner Route gleich dazu. Von Paris aus sollte es dann nach St. Malo gehen, in ein altes Piratennest direkt am Meer. Der Weg sollte dann fortgesetzt werden mit Orleans, Lyon, Aix‑En‑Provence, Montpellier, Barcelona, Madrid, Santander, […]
In der Schule habe ich glauben müssen, was man mir über das Leben erzählte. Aber das waren meist subjektive Meinungen, die ich nicht vorbehaltlos übernehmen wollte. Es gab nur wenige Lehrer, denen ich eine objektive Meinung über das Leben zutraute. Ein Spruch an einer Wand des Schulgebäudes machte mich auf die Problematik des Lehrer‑Schülerverhältnisses aufmerksam: […]