Mit Microstock zum Millionär
Geld verdienen mit den eigenen Fotos
Vorwort 1
Von Mathias Bleckmann
Etwa 35 Millionen Freizeitfotografen zeigen ihre Bilder auf der Plattform Flickr. Jetzt können viele von ihnen Geld damit verdienen. Natürlich ist es möglich, mit seinen eigenen Fotos eine sechsstellige Summe zu verdienen. Der ehemalige Psychologie-Student Yuri Arcurs zum Beispiel hat ein kleines Unternehmen aufgebaut, das über zwei tausend Fotos pro Tag auf den Markt wirft. Der 31-jährige Däne ist „der weltweit bestverdienende Microstock-Fotograf“, wie es auf seiner Webseite heißt, und bekennender „Microstock-Millionär“. Er lädt seine Fotos auf ein Dutzend Plattformen und kommt auf circa 2 Millionen Verkäufe im Jahr.
Allein zur Verschlagwortung seiner Bilderflut hat er vier Leute eingestellt, während in Indien mindestens fünfzehn Mitarbeiter für ihn Aufnahmefehler der Fotos mit Photoshop beheben. Yuris Vorteil ist der, dass er bei den Microstock Agenturen so erfolgreich und bekannt ist, dass jedes neue Bild von ihm auf die ersten Seiten der Suchergebnisse kommt und ein Abverkauf dadurch garantiert ist, nur so ist auch sein Investment von 200.000 € von Januar 2009 in Südafrika erklärbar. Mit der Microstock-Fotografie angefangen hat Yuri im Jahre 2005 mit einem Budget von 50$ pro Shooting und etwa. 500 Fotos, die er bei Shutterstock einstellte. Seine Freunde benutzte er als Models, besonders seine blonde Freundin sollte uns bekannt vorkommen, weil sie auf fast allen frühen Fotos von Yuri zu sehen ist.
Was bedeutet Stockfotografie?
Stockfotografie bedeutet, Bilder auf Vorrat zu produzieren. Das Wort selbst hat seinen Ursprung im Englischen („to have in stock“ = „auf Lager haben“). Man fotografiert also etwas, um die Bilder irgendwann an Kunden zu verkaufen, die vielleicht keine Zeit oder zu wenig Geld haben ein Fotoshooting für das gesuchte Bild zu beauftragen. Die Fotos werden über Bildagenturen (wie z.B. fotolia) vertrieben und verkauft.
Yuris Freundin Cecilie zählt mittlerweile zu den bekanntesten „namenlosen“ Models dieser Welt.
Wenn man sich Yuris Einnahmen genauer anschaut, wird man feststellen, dass er 50% seiner Einnahmen mit nur 5 % seiner Fotos macht, den sogenannten Topsellern.
Den Traum vom Foto-Amateur zum Millionär kann jeder träumen. Einzige Voraussetzung sind qualitativ und inhaltlich herausragende Aufnahmen. Allerdings ist es für alle nachfolgenden ambitionierten Fotografen ungleich schwerer geworden, diesen Erfolg zu erreichen. Allein die Vielzahl der bereits in den Stocks online vertretenen Motive macht es schwer, aber nicht unmöglich.
Auf die Interview-Frage, ob es heute noch möglich ist, ein zweiter „Yuri Arcurs“ zu werden, antwortete Yuri alias „Mr. Microstock“ so: „Auf jeden Fall!“